Tipps fürs Bad

Pho­to by Dan Smed­ley on Unsplash

Sham­poo­fla­schen, Zahn­pas­ta­tu­ben, Dusch­gel, Hygie­ne­pro­duk­te, Pfle­ge­mit­tel, Rei­ni­ger und Vie­les mehr – in einem nor­ma­len Bade­zim­mer wim­melt es von Plas­tik-Ver­pa­ckun­gen. Zumeist han­delt es sich dabei um Din­ge, von denen wir von Kin­des­bei­nen an gelernt haben, dass wir sie benö­ti­gen um uns zu pfle­gen und ordent­lich auszusehen. 

Kon­ven­tio­nell gekauft fällt durch die­se Pro­duk­te pro Per­son jähr­lich ein rie­si­ger Müll­berg an. Das muss nicht sein. 

Gut, dass das auch anders geht! Hier stel­len wir euch müll­freie­re und gesün­de­re Alter­na­ti­ven zu den übli­chen Hygie­ne­pro­duk­ten im Bade­zim­mer vor:

Shampoo und Co

Sham­poo und Dusch­gel las­sen sich durch fes­te Sei­fen für das Haar sowie durch nor­ma­le Sei­fe erset­zen. Bei­des könnt ihr in ver­schie­de­nen Vari­an­ten für ver­schie­de­ne Haar- und Haut­ty­pen ver­pa­ckungs­frei oder in Papier­ver­pa­ckun­gen in ver­schie­de­nen Läden z.B. Bio­lä­den erwerben. 

Seit eini­ger Zeit sorgt die soge­nann­te No-Poo Bewe­gung zudem immer wie­der für Auf­merk­sam­keit. No-Poo ist die Abkür­zung für „Kein Sham­poo“ und bezeich­net eine Samm­lung an Metho­den wie ihr eure Haa­re natür­lich waschen und pfle­gen könnt, ohne her­kömm­li­che Sham­poos zu ver­wen­den. Eine klei­ne Über­sicht über ver­schie­de­ne No-Poo-Metho­den fin­det ihr hier.

Wenn ihr eine noch umwelt­freund­li­che­re Vari­an­te wäh­len möch­tet, kön­nen wir euch das Waschen der Haa­re nur mit Was­ser, die soge­nann­te Water-Only Metho­de, emp­feh­len. Aus eige­ner Erfah­rung kön­nen wir sagen, dass es funk­tio­niert. Nach einer Umstel­lungs­pha­se und mit eini­gen Tricks gibt Water Only dem Haar mehr Volu­men, stärkt Wel­len und Locken und hilft ihm, gesün­der zu wer­den. Anlei­tun­gen dazu, eure Haa­re nur mit Was­ser zu waschen, fin­det ihr hier.

Zahnpasta

Um Zahn­pas­ta zu erset­zen, gibt es mitt­ler­wei­le vie­le gute Rezep­te zum Sel­ber­ma­chen. Eine klei­ne Über­sicht über ver­schie­de­ne Rezep­te für eure eige­ne Zahn­pas­ta fin­det ihr hier. Und auch den Tipp dafür, wie ihr euer eige­nes Mund­was­ser schnell und kos­ten­güns­tig her­stel­len könnt fin­det ihr hier.

Neben selbst­ge­mach­ter Zahn­pas­ta stel­len auch fes­te Zahn­putztabs oder Schlämm­krei­de gute Alter­na­ti­ven dar, die Zäh­ne gesün­der und müll­frei­er zu putzen. 

Statt der her­kömm­li­chen Zahn­bürs­te aus Plas­tik emp­feh­len wir Zahn­bürs­ten aus Bam­bus zu ver­wen­den. Die­se wer­den schnel­ler abge­baut und geben kei­ne Plas­tik­par­ti­kel an euch ab. 

Bam­bus­zahn­bürs­ten könnt Ihr im Unver­packt­la­den, oft­mals im Bio­la­den sowie inzwi­schen auch in vie­len Dro­ge­rie­märk­ten kaufen. 

Rasierhobel statt Einwegrasierer

Ein­weg­ra­sie­rer oder Rasie­rer mit Plas­tik­köp­fen haben den Nach­teil, dass ent­we­der der gesam­te Rasie­rer oder aber der Kopf regel­mä­ßig nach­ge­kauft und aus­ge­tauscht wer­den muss. Dadurch fällt viel Müll an. Eine umwelt­freund­li­che­rer und mit der Zeit auch wesent­lich güns­ti­ge­re Vari­an­te stellt der Rasier­ho­bel dar. Statt aus Plas­tik wird die­ser aus Metall gefer­tigt. Und bei die­sem muss ledig­lich die Rasier­klin­ge aus­ge­tauscht werden. 

Monatshygiene

Für die Damen, die Bin­den bevor­zu­gen, kön­nen wir selbst­ge­mach­te oder gekauf­te Stoff­bin­den emp­feh­len. Die­se stel­len eine gute Alter­na­ti­ve zu Weg­werf­bin­den dar. Stoff­bin­den könnt ihr online sowie bei­spiels­wei­se in Unver­packt Läden kaufen. 

Sowohl Mens­trua­ti­ons­tas­sen als auch Stoff­bin­den spa­ren euch mit der Zeit nicht nur viel Müll, son­dern auch Geld, da es sich bei bei­dem um ein­ma­li­ge Anschaf­fun­gen han­delt, die sich schnell rechnen.

Make Up und Abschminkcreme 

Make Up gehört zu den weni­gen Din­gen, die schwie­ri­ger plas­tik – und müll­frei zu fin­den sind. Aber auch hier gibt es bereits gute Ansät­ze, von denen ihr euch inspi­rie­ren las­sen könnt. Ver­schie­de­ne Blogs mit unter­schied­li­chen Rezep­ten fin­det ihr online. 

Um Make Up mög­lichst umwelt­freund­lich und gesund für euch zu kau­fen, emp­feh­len wir den Ein­kauf mit der Code­Check App. So könnt ihr bereits im Laden prü­fen, wel­che Inhalts­stof­fe in den von euch gewähl­ten Pro­duk­ten ste­cken, wel­che Umwelt­pro­ble­ma­tik dadurch evtl. ver­ur­sacht wird und als wie gesund bzw. toxin­be­las­tet das jewei­li­ge Pro­dukt ein­ge­stuft wird. Dies ermög­licht euch eine bewuss­te­re Ent­schei­dung, was ihr wirk­lich kau­fen und für euren Kör­per ver­wen­den möchtet. 

Das Abschmin­ken wie­der­um lässt sich sehr ein­fach müll­frei­er und gesün­der gestal­ten. Denn die her­kömm­li­che Abschmink­creme lässt sich durch flüs­si­ges Kokos­öl oder Sei­fe gut erset­zen. Auch auf­wen­di­ges Augen­make-up kann damit inner­halb von Sekun­den gesund und effek­tiv ent­fernt wer­den. Kokos­öl eig­net sich mit sei­nen gesun­den und pfle­gen­den Inhalts­stof­fen auch gut für die täg­li­che Kör­per­pfle­ge und kann auch zur Haar­pfle­ge ver­wen­det wer­den. Es gibt tro­cke­nen Haar­spit­zen auf gesun­de Wei­se Nähr­stof­fe und Feuchtigkeit. 

Abschmink­pads müs­sen eben­falls nicht gekauft wer­den. Hier emp­feh­len wir selbst­ge­hä­kel­te, gestrick­te oder genäh­te Vari­an­ten. Die­se könnt ihr sowohl online bestel­len oder auch sehr ein­fach zuhau­se selbst machen.

Reinigungsmittel

Abflüs­se, Spie­gel, Flie­sen und auch die Toi­let­te kön­nen statt mit gekauf­ten Che­mie­käu­len mit ver­schie­de­nen selbst­ge­mach­ten Rei­ni­gern geputzt wer­den. Tol­le Rezep­te dafür fin­det ihr hier.

Posi­tiv: Selbst­ge­mach­te Rei­ni­gungs­mit­tel scho­nen nicht nur die Umwelt, son­dern auch eure Gesund­heit und euren Geldbeutel. 

Auch Putz­lap­pen müs­sen nicht gekauft wer­den, son­dern kön­nen aus alten T‑Shirts und Stoff­res­ten genäht oder zuge­schnit­ten werden.

Wei­te­re Tipps, was ihr aus Stoff­res­ten für euren All­tag machen könnt, fin­det ihr hier.

Wäsche waschen

Etwas, das euch im All­tag neben Müll auch wirk­lich viel Geld spa­ren kann, ist die Wahl selbst gemach­ter Wasch­mit­tel. Dafür gibt es eine Viel­zahl an Rezep­ten. Wich­tig ist, dass jeder selbst her­aus­fin­det, wel­ches Rezept ihm oder ihr am meis­ten zusagt. Rezep­te für Pul­ver sowie ver­schie­de­ne flüs­si­ge Wasch­mit­tel, für selbst­ge­mach­te Weich­spü­ler und wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum The­ma umwelt­freund­li­che Wäsche­pfle­ge fin­det ihr hier.

Eine strom­spa­ren­de und umwelt­freund­li­che Vari­an­te die Wäsche im Anschluss zu trock­nen, ist der gute alte Wäscheständer. 

Hygieneartikel – Deos und Cremes 

Eine wei­te­re nicht zu ver­ach­ten­de Müll­quel­le im Bad stel­len ver­schie­de­ne Hygie­ne­pro­duk­te wie Deos und Cremes dar. 

Bei­de beinhal­ten gekauft oft eine Viel­zahl an Stof­fen, im Deo zum Bei­spiel häu­fig das umstrit­te­ne Alu­mi­ni­um, wel­ches durch das Auf­tra­gen auf euren Kör­per in euren Orga­nis­mus ein­dringt. Die Her­stel­lung der Pro­duk­te ist zudem indus­tri­ell ent­spre­chend auf­wen­dig, pro­du­ziert Müll, Umwelt­gif­te usw.

Grund genug, auch hier auf das Sel­ber­ma­chen umzusteigen.

Auch hier gilt: Aus­pro­bie­ren hilft. Wäh­rend man­che nach dem ers­ten Ver­such nie mehr etwas ande­res als das Kokos-Deo-Creme ver­wen­den möch­ten, mögen ande­re eher Vari­an­ten zum Sprü­hen. Mit etwas Aus­pro­bie­ren fin­det jeder hier sei­ne eige­ne idea­le Variante.

Ver­schie­de­ne sehr ein­fa­che und güns­ti­ge Rezep­te für gesun­de, effek­ti­ve und selbst­ge­mach­te Deos fin­det Ihr hier.

Auch Cremes mit ver­schie­dens­ten Wir­kun­gen und Ziel­rich­tun­gen (z.B. Wund­creme, Pfle­ge­creme, Feuch­tig­keits­creme usw.) las­sen sich schnell und ein­fach mit ver­schie­de­nen Rezep­ten her­stel­len. Hier fin­det ihr eine klei­ne Anlei­tung zum The­ma Cremes.

Tipp: Nehmt an einer Heil­kräu­ter­wan­de­rung teil. Hier könnt ihr euer Wis­sen in die­sem Bereich ver­tie­fen und ler­nen, mit ein­fa­chen Mit­teln hei­len­de Cremes herzustellen.

Tipp: Rezep­te mit Bie­nen­wachs könnt ihr auch vegan her­stel­len, indem ihr statt­des­sen Kokos­öl verwendet.

Hilfe beim Einkauf 

Soll­tet ihr euch in eini­gen Berei­chen den­noch ent­schei­den, ver­schie­de­ne Bade­zim­mer­ar­ti­kel zu kau­fen: Eine gute Unter­stüt­zung, den Dschun­gel der Inhalts­stof­fe eurer Pro­duk­te zu über­bli­cken bie­tet die App “Code­Check”.

Die kos­ten­freie App ermög­licht es, den Bar­code der Arti­kel, die ihr kau­fen möch­tet, zu scan­nen. Sie zei­gen euch dann an, wel­che bedenk­li­chen Inhalts­stof­fe (wie z.B. Mikro­plas­tik, Toxi­ne, gefähr­lich Che­mi­ka­li­en oder Palm­öl) der Arti­kel ent­hält. Ihr erfahrt durch die App auch, wel­che Umwelt­pro­ble­ma­tik mit den Inhalts­stof­fen in Ver­bin­dung steht. Auf die­se Wei­se könnt ihr euch ver­ant­wor­tungs­voll und ein­fach für eine gesün­de­re Vari­an­ten entscheiden. 

Eine wei­te­re sinn­vol­le App für den plas­tik­frei­en Ein­kauf ist die App “Replace Plas­tik”. Die­se erhält man eben­falls kos­ten­frei im Apps­to­re. Mit der App könnt ihr Pro­duk­te, die ihr kau­fen wür­det, wenn sie nicht in Plas­tik ein­ge­packt wären, an die Her­stel­ler der App wei­ter­lei­ten. Die Wün­sche nach plas­tik­frei­en Alter­na­ti­ven wer­den dann an die Pro­du­zen­ten der Pro­duk­te weitergegeben. 

Eine tol­le Mög­lich­keit, den Wunsch nach plas­tik­frei­en Pro­duk­ten an die Wirt­schaft zu kommunizieren!